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BESTATTERINNUNG SAARLAND

Der letzte Weg führt in die Natur

Die Vereinigte Feuerbestattung Saar hat das Krematorium am Waldfriedhof in Völklingen um ein Trauercafé und eine schmucke Trauerhalle erweitert. Federführend für den Innenausbau: die MDalheimer GmbH aus Saarbrücken-Klarenthal.

Okay, es fehlen bis zur offiziellen Eröffnung und Inbetriebnahme noch ein paar Kleinigkeiten, aber man erkennt auch jetzt schon, dass sich die Investition von immerhin 1,3 Millionen Euro gelohnt hat. Uwe Kunzler, Geschäftsführer der Vereinigten Feuerbestattung Saar, hatte die Idee, das Krematorium am Waldfriedhof in Völklingen um ein modernes Trauercafé und eine Trauerhalle zu erweitern – und ist damit auf offene Ohren bei seinen Aufsichtsräten gestoßen. Künftig können Bestatter ihren Kunden also auch eine Trauerfeier unmittelbar vor der Kremierung in Völklingen anbieten – oder Friedhofsbesucher sich nach dem Totengedenken mit Kaffee und Kuchen stärken.

Und: Das Ambiente kann sich sehen lassen. Alles sehr hell und freundlich – und passend zur Waldumgebung ist erkennbar das Thema „naturnah“ in die Gestaltung eingeflossen. Die vornehm- zurückhaltende aber auch pfiffige Gestaltung des Innenausbaus des neuen L-förmigen Komplexes basiert auf Ideen der MDalheimer GmbH aus Saarbrücken-Klarenthal. Die frisch umfirmierte Schreinerei von Monika Dalheimer, ehemals Zeiher GmbH, hat hier ganze Arbeit geleistet. Ein paar Beispiele: An den Wänden gibt es auffallend schöne „Moosbilder“ zu bestaunen, die sofort ins Auge stechen, weil sie den ansonsten reinweiß getünchten Wänden als bewusstes Kontrastprogramm dienen und auf Anhieb eine Wohlfühlatmosphäre schaffen. Bei einer Trauerfeier vielleicht nicht ganz unwichtig. Der Clou: Es handelt sich bei den im Bildrahmen drapierten Gewächsen um echte Exemplare jener wurzellosen Sporenpflanze, die wir als immergrüne, polsterbildende Moospflanzen hauptsächlich von feuchten, schattigen Stellen am Boden, an Baumstämmen oder Steinen kennen. Auch in der Trauerhalle wird das Moos-Motiv wieder aufgegriffen, indem es an der Stirnwand das Riesenposter „Der letzte Weg“ naturnah einrahmt, was den Trauergästen – trotz allem Schmerz – guttun soll und wird. Nächstes Beispiel ist das geschickte Wechselspiel von glatten, deckenhohen Holzoberflächen mit großflächigen Pappelrinden-Elementen gegenüber der beeindruckenden Fensterfront, die das Gegenteil von Trauer und Düsternis vermitteln. Gute Idee! Gleiches gilt für die einheitliche Bestuhlung von Café und Trauerhalle, in der übrigens bis zu 80 Trauergäste einen Sitzplatz finden können. Das raffinierte an den Stuhlbezügen ist eine bewusst gewählte Zweifarbigkeit – die meisten zurückhaltend grau, ein paar aber sind in Rot gehalten. Warum? „Nun, wir möchten mit den roten Sitzen vorne den Besuchern intuitiv zeigen, wo die nahen Angehörigen ihre Plätze haben sollen“, verrät Uwe Kunzler das Geheimnis der roten und grauen Stuhlreihen.

Auch die kleine Küche mit Anrichte im hinteren Eck des Einraumcafés fällt wegen ihrer durchdachten Aufteilung und stimmigen Konzeption dem Besucher ins Auge: alles sehr transparent und praktisch-elegant. Das gilt übrigens für das ganze Gebäudeensemble, das sich durch seinen weißen Außenputz wohltuend von der roten Klinkerfassade des Krematoriums abhebt. Man könnte auch sagen: Das helle Gebäude ist für die menschlichen Trauerbedürfnisse gemacht, das dunkle für die notwendige Technik, die es für die immer mehr gefragte Feuerbestattung nun mal braucht.

Mehr Infos:

www.feuerbestattung-saar.de

www.mdalheimer.com

Bildnachweise: inplan-media