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BESTATTERINNUNG SAARLAND

Wie erkennt man den guten Bestatter?

Bestatterqualifikation und deren Nachweis

In der psychischen Ausnahmesituation eines Trauerfalles sind Angehörige meist nicht in der Lage, in Erfahrung zu bringen, wo sie eine seriöse Dienstleistung zu einem angemessenen Preis erhalten. Verschiedene Angebote einzuholen oder sich wenigstens einen eigenen Eindruck von verschiedenen Unternehmen zu verschaffen, das können Trauernde meist nicht. 

Im Gegensatz zu den so genannten Vollhandwerken wie etwa dem Schreinerhandwerk, wo der Meisterbrief immer noch die Regelqualifikation zur selbstständigen Ausübung des Berufes darstellt, gehört das Bestattungsgewerbe zu den Gewerken, bei denen ohne jegliche fachliche Qualifikation eine selbstständige Tätigkeit möglich ist. 

Damit besteht die Gefahr, dass man als Angehöriger auch schon einmal an einen Betrieb gerät, der die Beerdigung „irgendwie“, meist vor allem aber billig, abwickelt. Da ist es für den Verbraucher zunächst schon einmal hilfreich, wenn ein Betrieb Mitglied der Innung und damit einer Fachorganisation ist. An die kann man sich ohne Scheu wenden und hat einen kompetenten Ansprechpartner, wenn wirklich mal eine Bestattung fehlerhaft durchgeführt wird. Zudem gibt es tatsächlich genügend Betriebe, die über eine anerkannte Bestatterqualifikation verfügen.

Zuerst ist hier die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft zu nennen, die allerdings erst seit wenigen Jahren besteht und wenig verbreitet ist. Das liegt daran, dass nur in wirklich großen Bestattungshäusern eine sinnvolle, die Lehrzeit von drei Jahren auch wirklich ausfüllende Ausbildung möglich ist. Viel bedeutender ist daher die Weiterbildung zum „fachgeprüften Bestatter“. Die entsprechende Prüfung nimmt im Saarland die Handwerkskammer ab und die Bestatterinnung des Saarlandes bietet einen entsprechenden Vorbereitungslehrgang an. In der Regel werden nur Personen zur  Prüfung zugelassen, die fünf Jahre praktische Erfahrung als Bestatter nachweisen. Verschiedene Fachleute im jeweiligen Bereich referieren im Vorbereitungskurs über Fragen etwa zur Bestattungsvorsorge, zur Sozialbestattung oder zur hygienischen Totenversorgung. Theorie und Praxis ergänzen sich zu einer systematischen Aufbereitung des Bestattungswesens unter rechtlichen, kaufmännischen und handwerklichen Gesichtspunkten. „Die mehr als fünfzig Lehrgangsteilnehmer aus den letzten acht Jahren stimmen darin überein, dass sie wichtige Handlungsanleitungen für die tägliche Arbeit als Bestatter erhalten haben“, berichtet Innungsgeschäftsführer Michael PETER, der selbst als Rechtsanwalt zu den erfahrenen Referenten des Lehrgangs gehört. So steige die Sicherheit des Bestatters, um gerade auch in problematischen Bestattungsfällen eine würdevolle Bestattung gewährleisten zu können.

Auf die Bestattungsfachkraft bzw. den fachgeprüften Bestatter setzt dann noch der Bestattermeister auf. Hier werden die Kenntnisse und Fertigkeiten vertieft, vor allem im Hinblick auf Friedhofsverwaltung und Kremationstechnik oder etwa im Bereich Qualitätsmanagement. „Wenn jemand mit fachgeprüfter Bestatteroder als Bestattermeister wirbt, darf man als Kunde zurecht eine seriöse Durchführung der Bestattung erwarten“, unterstreicht PETER den Anspruch an einen guten Bestatter.

Die Innung setzt aber nicht allein auf die Wissensvermittlung und die einmal erworbene Bestatterqualifikation. Mit dem qih-Siegel „Der Bestatter – sehr gut“ gibt es auch ein neutral überwachtes Instrument und Internetbewertungsportal für Bestattungsleistungen. Nur wer als Bestatter konstant seine Kunden zufrieden stellt und im Durchschnitt aller seiner Bewertungen (in fünf verschiedenen Kategorien) besser als mit der Schulnote zwei abschneidet, darf dieses Siegel führen. „Mittlerweile machen aus dem Saarland 14 Innungsbestatter mit, und die Bewertungen liegen in allen Fällen nahe der Note 1“, so Geschäftsführer PETER. Hier können dann die Angehörigen wirklich sicher sein, mit ihrem traurigen Anliegen an der richtigen Adresse zu sein.